Mittelständische Unternehmen sehen sich immer mehr gezwungen, digital aufzurüsten. Auf der anderen Seite haben sie die Chance, den technischen Fortschritt zu nutzen, um zukunftsfähige sowie moderne Betriebe zu erschaffen.
Cloud Computing ist in der noch jungen Geschichte des Internets und der Hard- und Softwareentwicklung ein essenzieller Meilenstein. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie das Modell funktioniert, welche Arten der Ressourcenteilung sich entwickelt haben sowie die Vor- und Nachteile für Unternehmen, Dienstleister und Endkunden.
Inhaltsverzeichnis
1. Cloud Computing Anbieter: Ein Einblick in die Geschichte
Ob beim Speichern von Fotos, beim gemeinsamen Arbeiten an Dokumenten mit Kollegen oder beim Download einer App auf dem Smartphone: all diese Aktivitäten sind möglich, weil wir über Cloud Computing verfügen.
Tatsächlich gelten Clouds als das „Rückgrat der Digitalisierung“ und haben bereits eine Historie von 60 Jahrzehnten hinter sich. Aber: Wie kam es zu den ersten Ideen, eine Cloud zu erschaffen und welche Entwicklungsschritte lösten den großen Boom aus, sodass heute Clouds nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken sind?
Die Cloud Computing Geschichte beginnt in den 60er Jahren. Der Informatiker John McCarthy beschrieb in seiner Rede am berühmten MIT, dass eines Tages Rechenkraft als Versorgungsdienstleistung organisiert sein könnte. Er gilt damit als Vordenker und Konzeptentwickler für das, was wir im 21. Jahrhundert unter Cloud Computing verstehen.
Das Konzept basiert auf drei Grundkomponenten:
- Networking – die Teilbarkeit von Daten
- Virtualisierung – der Zugriff auf eine gemeinsame Computerressource
- Leistung – zum Beispiel Rechenleistung oder Speicherkapazität
Cloud Computing 1960 – 1970: der erste Meilenstein
Ein großer Meilenstein geschah, als 1967 die Idee der Virtualisierung durch IBM realisiert wurde. Ebenso wurde 1969 ein Vorläufer des World Wide Web auf den Markt gebracht, der als Grundstein für Clouds gilt: das ARPANET (Advanced Research Projects Agency Network).
Cloud Computing 1970 – 1980: die Grundlagen
1971 wird über das ARPANET die erste E-Mail verschickt. Im selben Jahr beginnt der in Serie gefertigte Verkauf des Mikroprozessors Intel 4004 – durch diesen wird die Nutzung von Computern für breite Massen erstmals möglich, denn Rechenleistung ist ab diesem Zeitpunkt deutlich günstiger und kleiner.
Cloud Computing 1980 – 1990: Computer für die Massen
Dank Apple und Microsoft sind Computer für Privathaushalte immer mehr im Kommen. Sie werden kontinuierlich leistungsfähiger und schneller. In Unternehmen wird es nun möglich, PCs über Kabel mit Servern zu verbinden. Die so entstandene Client-Server-Architektur, mit der man mit dem PC Dienste vom Server anfordern konnte, stellt die Grundlage für das World Wide Web dar.
Cloud Computing 1990 – 2000: Das Internetzeitalter beginnt
Im Jahre 1989 entsteht unter Führung von Tim Berners-Lee das World Wide Web – ein regelrechter Boom wurde ausgelöst. Der Begriff Cloud Computing taucht das erste Mal in einem Business Plan auf, zunächst noch mit dem Vorgänger Grid Computing. Es ist nun bereits möglich, Rechenleistung zu verkaufen.
Cloud Computing 2000 bis 2010: Clouds als Business Modell
Mit der Gründung der Cloud Plattform Amazon Web Services im Jahr 2002 entsteht das Cloud Computing, wie wir es heute kennen. Ursprünglich war die Plattform dazu gedacht, die Stabilität und Sicherheit der Amazon Website zu gewährleisten. Dabei begann man, ungenutzte Speicherkapazitäten zu vermieten und erkannte darin ein Geschäftsmodell.
Cloud Computing ab 2010: Wettbewerb und Weiterentwicklung
Nach und nach gibt es immer mehr Cloud Computing Anbieter und das Vertrauen der Endnutzer steigt stetig. Der DevOps-Ansatz verbreitet sich, sodass die Cloud-Produkte durch stetige Weiterentwicklung besser werden.
2. Was ist eine Cloud Computing? Definition & Arten
Cloud Computing (deutsch: Rechnerwolke) – ein Begriff, der aus der digitalisierten Welt nicht wegzudenken ist, bezeichnet ein Modell, mit dessen Unterstützung Computerressourcen mit wenig Aufwand bereitgestellt werden können. Das können zum Beispiel Server, Applikationen oder Datenspeicher sein. Die Nutzung erfolgt meist über das Internet, wobei die Form und das Angebot der Bereitstellung von Dienstleistern definiert wird.
Cloud Computing Erklärung: Arten
Vier Hauptmodelle sind verbreitet: private, virtuelle, hybride und Multi-Clouds.
Privater und öffentlicher Cloud-Speicher:
Dieses Cloud-Modell wurde ursprünglich als Cloud-Umgebung definiert, die nur einem Endnutzer oder einer definierten Endnutzergruppe zur Verfügung steht, deren Cloud Server hinter einer Firewall geschützt ist. Die private Cloud befindet sich heutzutage nicht mehr nur in internen IT-Infrastrukturen, sondern wird ebenso ausgelagerte in datensichere Rechenzentren.
Die öffentliche Variante des Cloud-Modells besteht aus einer IT-Infrastruktur, die nicht dem Endnutzer gehört. Sobald eine Cloud-Umgebung partitioniert und auf mehrere Mandanten verteilt wird, ist diese als öffentliche Cloud zu verstehen.
hybrider Cloud-Speicher:
Dieses Cloud-Modell stellt eine Mischform aus privater und öffentlicher Cloud dar. Sie ist die Schnittstelle zwischen hauseigener IT-Infrastruktur und einem regionalen Rechenzentrum. Unternehmen haben den Vorteil, die bereits vorhandenen Strukturen beibehalten zu können und trotzdem flexibel auf Rechenleistung zugreifen zu können.
[Exkurs] Multi-Cloud:
Multi-Clouds sind eine weiterentwickelte Version der Cloud Lösungen, bei denen gleich mehrere Cloud-Services von mehreren Private oder Public Clouds genutzt werden können. Diese Clouds werden immer beliebter, weil sie sowohl die Sicherheit als auch die Performance erhöhen und das Umgebungsportfolio vielfältiger wird.
Arten von Cloud Computing Services
Grundsätzlich gibt es 3 Arten von Cloud Computing Services, die pyramidenartig aufgebaut sind:
- IaaS
IaaS (Infrastructure as a Service) ist keine Full-Service-Lösung, sondern stellt lediglich die Hardware bereit. Damit ist die Basis gelegt, um bestimmte Anwendungen umzusetzen, wie zum Beispiel der Zugriff auf Komponenten zur Datenverarbeitung sowie das Installieren von Anwendungsprogrammen und Betriebssystemen. Web + Phone bietet Infrastructure as a Service an und ergänzt das Angebot um eine professionelle Migrationsunterstützung und ein Full-Cloud-Service-Angebot.
- PaaS
PaaS (Plattform as a Service) ist eine Umgebung, die das Entwickeln, Testen und Verwalten von Softwareanwendungen ermöglicht. Durch PaaS-Lösungen kann die Entwicklung von Web-Apps nicht nur vereinfacht, sondern auch beschleunigt werden.
- SaaS
Mit SaaS (Software as a Service) werden Softwarelösungen über das Internet bereitgestellt. Endnutzer können Anwendungen nach Bedarf nutzen und beispielsweise über ein Abonnement Kapazitäten auswählen und sich über Smartphone oder PC in die Anwendung einloggen.
3. Wie funktioniert Cloud Computing?
Clouds sind digitale Speichermedien, die nicht am Unternehmensstandort, sondern in einem Rechenzentrum mit hohen Sicherheitsstandards integriert sein können.
Die am häufigsten genutzten Funktionen sind:
- Speicherkapazitäten nutzen: Speichern, Bearbeiten und Teilen von Dateien
- Rechenleistung nutzen: zum Beispiel bei Wachstum des Unternehmens und durch neue Arbeitsplätze, Durchführung von IT-Tests, Datenanalyse
- Anwendungen: „Apps“ sind heute auf Smartphones nicht mehr wegzudenken
Ein typischer Anwendungsbereich im Cloud Computing ist die Prozessverarbeitung, zum Beispiel bei der Dokumenten-, Bild- und Videoverarbeitung sowie bei der Indizierung und dem Data Mining. Zudem werden im Bereich Batch Verarbeitung Backoffice-Anwendungen und Unit Tests durchgeführt, Log-Einträge analysiert oder Nightly Builds erzeugt.
4. Cloud Computing Vor- und Nachteile
Welche Vor- und Nachteile Sie mit der Einrichtung von Cloud Computing haben, sehen Sie in der folgenden Übersicht.
Vorteile Cloud Computing
- intuitive Bedienbarkeit und wegfallende Hard- und Softwarezyklen schonen Personalressourcen
- Rechenzentren ermöglichen Schutz vor Cyberkriminalität sowie verfügen über strenge Datenschutzbestimmungen und hohe Sicherheitsstandards
- ortsunabhängiger Datenzugriff und zeitgleiches Arbeiten an Dokumenten in Teams
- hohe Skalierbarkeit durch theoretisch unbegrenzte Speicherkapazitäten
- Datensicherung ohne Abhängigkeit zum Unternehmensstandort oder Home-Office
- der Speicherplatz ist theoretisch unbegrenzt, daher ist eine hohe Skalierbarkeit möglich
- Kosten orientieren sich an tatsächlichem Verbrauch
Cloud Computing Nachteile
- Unternehmen müssen in der Lage sein, einem Cloud Computing Anbieter Ihre Daten anzuvertrauen. Daher ist die Auswahl eines seriösen Anbieters von hoher Bedeutung
- die Internetverbindung muss gewährleistet sein
- bei einigen Anbietern ist der Speicherort der Daten nicht bekannt – bei Web + Phone sind die Daten in regionalen Rechenzentren mit deutschem Standort gespeichert
5. Cloud Computing Sicherheit & ein Blick in die Zukunft
Vor 60 Jahren, als der Informatiker John McCarthy seine Rede am MIT hielt, war die Idee des Cloud Computing eine Utopie am fernen Horizont, da bestimmte Grundlagen wie leistungsfähige Prozessoren, massentaugliche Computer und das World Wide Web noch nicht auf dem Markt waren.
Heute haben Unternehmen weltweit das Anwendungspotenzial des Cloud Computing erkannt, sodass immer mehr Daten genutzt, analysiert und bearbeitet werden. Typische Trend-Themen, die die Weiterentwicklung des Cloud Computing die nächsten Jahre begleiten, sind: Multi-Cloud, Edge Computing, Block Chain, Künstliche Intelligenz und RPA.
Und auch in puncto Cloud Computing Sicherheit darf die Entwicklung nicht stehen bleiben, denn Hackerangriffe werden besser und effizienter.
Das hausinterne Entwicklerteam bei Web + Phone arbeitet kontinuierlich an der eigenen Cloud Plattform weiter. Mit dem direkten Kontakt zum Hersteller können Sie Ihr Unternehmen für die Zukunft vorbereiten und auch individuelle Lösungen integrieren lassen.